Besondere Dienste

Eine Gemeinschaft wie die Theatergruppe Koppl - die bis ins Jahr 2007 eine Interessensgemeinschaft zur Pflege des Laientheaters war (Vereinsgründung im Jahr 2007), kann nur bestehen, wenn Menschen beständig mit einer unbändigen Freude am Spielen und Darstellen am Werk sind. Wir sind in der glücklichen Lage, dass viele Personen mit genau diesen Eigenschaften bei uns mitmachen.

Vor 20 Jahren sagte man noch, dass jeder zweite Koppler einmal auf der Bühne gestanden sei. Jetzt kann man immerhin noch feststellen, dass wir keine brennenden Nachwuchssorgen haben. Dies wohl nicht zuletzt deshalb, weil wir immer Vorbilder und Personen, die junge Leute anzusprechen im Stande sind, in unseren Reihen haben.

Besondere Verdienste um unsere Gemeinschaft erwarb sich die Huberbauern-Tochter Rosi Deisl. Seit ihrem ersten Auftritt als Theaterspielerin im Stück "Das Vaterunser in der Christnacht" (1929) und ihrem letzten Stück "Der Gmoalump" (1988) liegen nicht weniger als 59 Jahre. Außerdem war Rosi Deisl jahrzehntelang eine verlässliche, sachkundige und einfühlsame Souffleuse.
Unschätzbar war ihre Rolle als zusammenhaltende, ausgleichende, stets liebenswerte und in allen Lagen der Sache dienende Persönlichkeit, mit einem untrüglichen Instinkt dafür, was wert ist, gespielt zu werden und was dem Publikum gefällt. Auch ihr Wissen und ihre Erinnerungen konnte man gar nicht hoch genug bewerten, deshalb ist ihr Rat von ungemein großem Wert.

Eine weitere Stütze aus der "alten Garde" war Hans Reichl, ein echtes Theatervollblut. In unzähligen Rollen hat er durch seine ureigene, humorvolle und durch und durch menschliche Art den Menschen Freude gemacht. Sein umwerfender Witz war immer eine große Freude für alle Anwesenden.

Hermann Höllbacher wurde schon erwähnt. Er ist nicht nur wegen seiner dreizehnjaehrigen Allein-Obmannschaft und seiner 13-jährigen gemeinsamen Obmannschaft mit Hans Fuchs ein wichtiger Fundamentstein der Theatergruppe Koppl. Sein engagiertes Verhalten, egal ob beim Spiel oder bei der Bühnengestaltung, beim Abwickeln von Bühnenumbauten und beim Ausdekorieren des Bühnenbildes kann gar nicht hoch genug bewertet werden. Besondere Erwähnung verdient Rupert Deisl, ebenfalls ein Huberbauernsohn. Er ist zusammen mit Martin Reichl für die bühnenbildnerischen Arbeiten wie Kulissenmalen, Herstellen von Dekorationsteilen usw. verantwortlich. Auch wenn sie nicht auf der Bühne stehen, sind sie wohl diejenigen, welche die meisten Stunden dem Vermächtnis ihrer Väter, eben dem Koppler Theater, widmen. Seine kreative Ader stellt Rupert Deisl Jahr für Jahr bei der Fertigung der Theaterplakate unter Beweis, seine handgezeichneten Szenenbilder locken immer wieder ein breitgefächertes Publikum an.

Hermann Fuchsberger, Sohn des bereits erwähnten Eggerbauern, der seit Jahrzehnten für das Musikalische sorgt, gebührt besonderer Dank, weil er das, was sein Vater begonnen hat, in so vorbildlicher Weise weiterführt. Als begabter und höchst einfühlsamer Musiker ist er derjenige, der die Theatergesänge dezent begleitet. Damit ist er jenen, die auf der Bühne zu singen haben, eine unverzichtbare Stütze. Natürlich könnte man diese Aufzählungen beinahe beliebig fortsetzen: fast jede Person, die spielend, arbeitend, musizierend oder singend, kostüm- oder maskenbildend, administrativ oder auf weiß Gott welch sonst noch mögliche Art bei der Koppler Theatergruppe mitgemacht hat, würde es verdienen, besonders erwähnt zu werden.

Doch den Theaterspielern geht es hauptsächlich darum, ihre schöne und höchst wertvolle Liebhaberei weiterhin zur Freude aller ausüben zu können. Es wird versucht, flache Unterhaltung zu vermeiden und das Theater mit den anderen Sparten der Volkskunst zu vereinen. Effekthascherei und jeglicher oberflächliche Modernismus sollten keinen Eingang in das Tun und der Koppler Theaterspieler finden. Humor und Besinnlichkeit hingegen sowie ein fester Zusammenhalt mögen die Dinge sein, von welchen die Theatergruppe Koppl auch weiterhin geprägt ist.