Unter der Leitung von Josef Krimplstätter Jun.
Ludwig Thoma hat neben Erzählungen und Romanen auch Theaterstücke geschrieben, die komisch und satirisch sind, aber auch eines, das sehr ernst und wirklich bedeutend ist: das Volksstück MAGDALENA. Thoma formulierte vorab einen Aspekt, der uns an seiner MAGDALENA interessiert: der Übergang vom Kindsein zum Erwachsensein.
In einem Brief äußert sich Ludwig Thoma selbst:
"Meine Magdalena entstand fix und fertig im Kopfe, seiner Zeit, als ich in Egern die Fronleichnamsprozession durch die Felder ziehen sah. Die kleinen, weißgekleideten Mädel, die hinter dem Pfarrer hertippelten, machten mir einen rührenden Eindruck. Was wird aus ihnen werden? Wie lange halten sie fest an dem Kinderglauben? Und plötzlich stand ein Schicksal von so einem armen Ding vor meinen Augen..."
Wer kennt sie nicht, Ludwig Thomas Lausbubengeschichten, den Münchner im Himmel, Josef Filsers Briefwechsel oder die Geschichte von der unliebsamen Tante Frieda, deren Papagei der Lausbub Ludwig "mit einer Stranitze voll Pulver" so zurichtet, dass die Tante so geschrien hat, "als ob sie auf einem Spieß steckt."
Thoma wurde bekannt durch seine humorvollen, satirischen und auch gesellschaftskritischen Erzählungen, die sich nicht alle so harmlos ausnehmen wie seine Tante Frieda-Geschichten.
Seine Artikel im "Simplicissimus" zum Beispiel wandten sich gegen monarchisch-bürgerliches Spießertum, gegen wilhelminisches Pathos, gegen Kirche, Justiz und jede andere Art von Autorität. Das Ansehen von Ludwig Thoma litt jedoch beträchtlich, als seine Publikationen bekannt wurden, die er anonym am Miesbacher Anzeiger veröffentlichte und die als Zeugnis seines extremen, politischen Gesinnungswechsels nach dem ersten Weltkrieg gelten. Er hat sie in den letzten 14 Monaten seines Lebens geschrieben, die geprägt waren von seiner aussichtslosen Liebe zu einer Frau und dem fortgeschrittenen Stadium von Magenkrebs.
Folgende Mitglieder der Theatergruppe Koppl wirken bei dem Theaterstück
"Magdalena" von Ludwig Thoma mit:
Rolle |
Funktion | Darsteller |
Thomas Mayr (Paulimann) |
Gürtler |
Helmut Deisl |
Mariann | sein Weib | Heidelinde Deisl |
Magdalena Mayr |
beider Tochter |
Carina Krimplstätter |
Jakob Moosrainer | Bürgermeister |
Josef Krimplstätter sen. |
Lorenz Kaltner | Aushilfsknecht | Dominik Steinböck |
Benno Köckenberger | Kooperator | Tobias Mayr |
Barbara Mang | Taglöhnerin | Maria Maier |
Martin Lechner | Bauernsohn | Phillip Denk |
Valentin Scheck | Bauernsohn | Andreas Mayr |
Johann Plank | Bauer | Oswald Seitlinger |
Ein Gendarm | Walter Gurtner | |
Bauern, Weiber, Knechte, Mägde, Schuljugend u.v.m |
Theatermitglieder | |
Funktion | Mitglied |
Souffleuse |
Elisabeth Forsthuber |
Musik |
Koppler Stub'nmusik |
Spielleitung |
Josef Krimplstätter jun. |
Technik | Walter Gurtner |
Bühnenbild |
Rupert Deisl |
Maske | Sabrina Seitlinger, Rosi Fuchs |
Kostüme | Isabella Wonnebauer |
Kassa & Reservierungen | Balbina Forsthuber, Silvia Deisl |
Obmann | Oswald Seitlinger |