Die erste Aufführung

Am Stefanitag des Jahres 1926 war es dann so weit. 150 Personen fasste die "Mittlere Stubm", und sie war zum Bersten voll, obwohl schulpflichtige Kinder damals noch keinen Zutritt hatten. Immerhin musste man als Eintritt für den 1. Platz (vordere Reihen) 70 Groschen, für den 2. Platz (Sitzplätze auf Bänken, die auf einer schiefen Ebene standen) 50 Groschen und für die Stehplätze 30 Groschen bezahlen. Zwei Aufführungen fanden zunächst statt, die eine um 2 Uhr nachmittags und die andere um 8 Uhr abends. Wegen des stürmischen Beifalles wurde das Stück dann noch zweimal gespielt. Auch der finanzielle Erfolg konnte sich sehen lassen.

Die Einnahmen wurden zum einen Teil zur Abdeckung der Kosten für den Bühnenbau, die Adaptierung des Saales (die ansteigend aufgestellten Sitzreihen erforderten Material) und für das Honorar für den Kulissenmaler verwendet, zum anderen Teil gehörten sie dem "Deutschen Schulverein Südmark", unter dessen Namen und Initiative das ganze Unternehmen stattgefunden hatte. Dass die eingespielten Mittel durchaus sinnvoll verwendet wurden, beweisen zwei Eintragungen Oberlehrer Hemetsberger in die Schulchronik. Zuerst heisst es:

"Über Antrag des Leiters der Schule wurde für dieselbe aus den Einnahmen der Aufführung des Volksstückes "Der Goldbauer" ... die Anschaffung des Bildwerfers "Wilko" Type II zum Preise von 99,- S ermöglicht."

Die zweite Eintragung berichtet, dass eine Schülerin bei einem Rodelunfall einen Oberschenkelbruch erlitten hatte, dass bei der Heilung Komplikationen auftraten und die Eltern des Mädchens deshalb die Hilfe eines "Beinrichters" in Freilassing in Anspruch nehmen mussten, was natürlich eine arge finanzielle Belastung darstellte. Schließlich heisst es:

"Den Eltern des Kindes ließ die Ortsgruppe des Deutschen Schulvereins Südmark aus ihren Theatereinnahmen eine Unterstuetzung von 70,- S zu kommen."